AUCOTEC Interview



13 August, 2019

AUCOTEC Interview: „Datenqualität höher als vor der Konvertierung“

IPRO-Geschäftsführer Seemann über Datenmigration und Engineering Base

Die 1963 gegründete IPRO Industrieprojekt GmbH ist ein unabhängiges
Ingenieurbüro für industrielle Anlagen
vor allem der Lebensmittel- und Chemieindustrie. Mit seiner langjährigen Marktkenntnis und dem Engagement von heute
etwa 70 Mitarbeitern in Deutschland
und bei der Tochtergesellschaft IPRO
India bietet der Dienstleister seit mehr
als 55 Jahren Ingenieurwissen „Made in
Germany“: von Machbarkeitsstudien über
Audits, Basic- und Detail-Engineering bis
Bauüberwachung und Inbetriebnahmen.
Der Diplomingenieur (FH) Frank Seemann
(51) ist Geschäftsführer bei IPRO.

Herr Seemann, woher kannten Sie AUCOTEC?
IPRO ist seit über 20 Jahren Kunde. Begonnen hat es mit einer Marktuntersuchung zu Elektroplanungs-Paketen. EPLAN und ELCAD waren in der engeren Auswahl. Wir entschieden uns für ELCAD und AUCOPLAN, damit war AUCOTEC damals führend.

Sie haben gerade für einen führenden, global agierenden
Chemieanlagen-Betreiber ein umfangreiches Migrationsprojekt zu Engineering Base durchgeführt, wie sah das aus?
Es war insofern etwas Besonderes, als es das erste Großprojekt war, bei dem die Daten nicht von einem anderen AUCOTEC-System, sondern von dem eines anderen Herstellers, in dem Fall SmartPlant von Intergraph, zu Engineering Base (EB) migriert wurden. Wir wurden damit beauftragt, weil der Kunde jemanden brauchte, der sich mit beiden Systemen auskennt. Mit diesem Know-how hat unser Team eine Schnittstelle für die Übertragung entwickelt. Zunächst war nicht geplant, besser als die Ursprungs-Dokumentation zu werden, aber wir konnten mit EB viele Datensätze noch bereinigen und ergänzen. So hatten die Daten nach der Konvertierung eine höhere Qualität als vorher. Dabei war von Vorteil, dass EB so ein offenes System ist. Wir konnten für die von uns entwickelte Schnittstelle einfach mit unserer C#-(.NET)-Programmierung arbeiten. Mit diesen Programmen ließen sich dann gut 20.000 Loops automatisch in EB erstellen – inklusive aller Informationen aus dem Instrumentierungstool des Vorgängers – und über 1.000 P&IDs wurden intelligent übernommen und überarbeitet.

Warum wollte der Kunde denn zu EB wechseln?
Er hatte Anlagen eines anderen Betreibers übernommen und festgestellt, dass das dort vorhandene Engineering-System und die Daten nicht seinen Anforderungen entsprachen. Außerdem stand ihm ein Teil der Spezialprogramme des Vorbesitzers nicht mehr zur Verfügung. Hinzu kam, dass das vorherige System aus den USA supportet wurde. Damit wurden das P&ID- wie auch das Instrumentierungs-Tool nicht optimal genutzt. Für EB ist ein deutschsprachiger Support verfügbar. Das Entscheidende aber war, dass EBs Vorgänger nicht die Art der Datenverknüpfung bot, die der Kunde erwartete. Er wollte direkten Zugriff auf alle relevanten Dokumente in einem zentralen Anlagenmodell, keine Einzelanwendungen, die über ein Bussystem verbunden sind. Dass P&IDs, Stromlaufpläne, Loops und weitere Dokumente in nur einem System gehalten werden können, hat den Ausschlag für EB gegeben. Wir als Anlagenplaner können bei Umbauprojekten jetzt disziplinübergreifend direkt mit allen Engineering-Daten arbeiten, konsistent und ohne aufwendiges Hin und Her.

Wie geht es bei dem Kunden jetzt weiter mit EB?
Ganz konkret ist zurzeit die Anbindung an SAP ein Thema. Darüber hinaus steckt er konsequent Energie in die erweiterte Nutzung der Daten; dafür hat er extra ein Fachteam gebildet. Es wird sowohl von AUCOTEC direkt unterstützt als auch von externen Dienstleistern wie uns. Es gibt User Trainings, Handbücher sind in Arbeit und weitere Lizenzen in der mittelfristigen Planung, wobei der Kunde selbst in der Regel nur das Viewing der Daten nutzt, Dateneingaben laufen über Dienstleister. Außerdem hat der Betreiber eine Anwendergruppe gegründet, in der er sich mit erfahrenen EB-Usern aus der Zement-, Lebensmittel- und Chemieindustrie sowie mit uns etwa viermal im Jahr austauscht. Die Gruppe formuliert auch gemeinsame Wünsche zur Weiterentwicklung von EB, insofern steht sie auch in engem Kontakt mit AUCOTEC. Dort ist es ja Tradition, nah am Kunden und seiner Praxis zu sein, und das wird die Plattform EB sicher noch weiter voranbringen.

Und was sind Ihre Erfahrungen als Anwender von EB?
Die offene Struktur mit SQL-Server im Hintergrund hat uns sehr gut gefallen. Wir hatten schon Erfahrung mit anderen Datenbank-basierenden Systemen. Zumeist auf Oracle. Da war der Einstieg in EB sehr leicht. Auch Visio kannten wir von unserer Spezialsoftware „SUGARS“. Somit passte EB optimal in unsere 2D/3D-CAE-Landschaft. Wir nutzen unsere eigenen EB-Lizenzen für die Entwicklung weiterer Programme und natürlich für hausinterne Projekte, hier in der Regel zur Kabelverwaltung. Als Dienstleister arbeiten wir vornehmlich in einer CitrixUmgebung auf den Systemen der Kunden. Das scheint für uns das Konzept der Zukunft zu sein. Durch EBs datenzentrierten Ansatz ist es deutlich einfacher als mit anderen Systemen, direkt auf der Kundendatenbank zu arbeiten.

Herzlichen Dank für das Gespräch, Herr Seemann!

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